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BOGA
– der botanische Garten der Uni Bern |
1999: Problemstellung
Unter dem Titel «Neue Trägerschaft für
den Botanischen Garten oder Schliessung des Botanischen
Gartens» beschloss der Kanton Bern 1999 eine Kürzung
des Beitrages an die Uni Bern um 500'000 Franken, was
die Schliessung des öffentlichen botanischen Gartens
und den Abriss der drei grossen Schauhäuser zur
Folge gehabt hätte! Philosophie zur
Lösung
Innert kürzester Zeit gründeten die Freisinnigen
Susanne Bommeli und Dr. Rolf Portmann einen Förderverein
zur Rettung des Botanischen Gartens, mit dem Ziel eine
private Trägerschaft aufzubauen. Ein schwieriges
Unterfangen, denn die Privatwirtschaft (und KMU ganz
besonders) ist seit Jahren Sparzwängen unterworfen.
Es galt
- die Bevölkerung zu sensibilisieren und ihr
aufzuzeigen, dass sie hier – zentral und wunderschön
gelegen – etwas besitzt, das weltweit Echo
findet und einen unschätzbaren Weiterbildungs-
und Erholungswert bietet
- Mäzene, Gönner und die öffentliche
Hand zu sensibilisieren. Eine Schliessung dieses
Kleinodes durfte dem Kultur-, Universitäts-
und Wirtschaftsstandort Bern nicht gleichgültig
sein
- die Strukturen des BOGA zu straffen und ihn für
die Zukunft fit zu machen.
Trotz seiner verwunschenen Nischen, seiner Ruhe und
Romantik ist der BOGA nicht einfach ein «Park»,
er ist ebenso ein Ort der Bildung, Wissenschaft und
Forschung. Diese Balance zwischen Qualität und
Quantität galt es zu finden, zwischen «Park
der Öffentlichkeit» und «Ort der
Wissenschaft».
Vorgehen
Mitte 2000 lagen vertiefte Studien und ein realistisches
Konzept vor, die Finanzen waren gesichert, die neue
Trägerschaft startbereit.
Die Regierung jedoch verlangte die Gründung einer
Stiftung, bevor sie bereit war, auf das Geschäft
einzutreten. Gemeinsam mit der Stifterfamilie Styner
errichteten Susanne Bommeli (Grossrätin FDP), Rolf
Portmann (Grossrat FDP, Direktor HIV) und Prof. Dr.
Peter Germann (Uni Bern) am 14. März 2001 die Stiftung
für den Botanischen Garten Bern und informierten
die Öffentlichkeit.
Obwohl der Regierung bekannt war, dass die Stiftung
über finanzielle Mittel verfügen könnte,
verschob sie den Entscheid von Monat zu Monat. Ein teilweise
offen zur Schau getragenes Misstrauen gegenüber
der löblichen und abgesicherten privaten Initiative
– es geht um einen hohen Millionenbetrag –
war deutlich zu spüren, obschon alle Bedingungen
nachweislich erfüllt waren.
Am 21. Februar 2002 traten die Initianten erneut an
die Öffentlichkeit, informierten über das
Stiftungskapital von 5 Millionen Franken und stellten
die Stifterfamilie Styner vor.
Am 21. Februar 2002 trat auch der Kanton in Sachen BOGA
an die Öffentlichkeit: Der Regierungsrat hatte
am Vorabend – nach jahrelangem Hin und Her –
beschlossen, auf das Angebot der Stiftung einzutreten
– der BOGA ist mittelfristig (d.h. auf mehrere
Jahre) gerettet.
Mit hohem persönlichen Engagement der Initianten
und viel beachteten Anlässen gehen die Bemühungen
für eine gute Zukunft des BOGA unvermindert weiter.
2004 wies der Grosse Rat die regierungsrätliche Vorlage zum Umbau des Kakteenhauses in ein Forschungshaus zurück. Der Frust bei Regierung und Universität war gross. Die Stiftung erarbeitete eine Alternative für das Forschungshaus sowie ein Model, wie der BOGA privatwirtschaftlich betrieben werden könnte.
Der Kanton jedoch war nicht interessiert und konfrontierte die Stiftung im Sommer 2006 mit dem Entschluss, sich aus dem BOGA zurückzuziehen. Auch die UNI zeigte kein Interesse mehr an einem öffentlich zugänglichen Botanischen Garten. Aufgrund des Desinteresses der öffentlichen Hand sah das Stiftungsratspräsidium keinen Sinn mehr, sich weiter zu engagieren und demissionierte.
www.boga-stiftung.ch |
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